Winmau World Masters - Tag 4 - Qualifier Lakeside WM

Die letzte Veranstaltung hier in Bridlington war der heutige Qualifier für die Lakeside WM im Jänner.

Die Damen mussten um 2 verbliebene freie Plätze spielen und die Herren um 4. Für Österreich am Start war Aaron Hardy, der auch am heutigen Tag trotz familiärer Unterstützung unglücklich ausgeschieden ist. Immer vorn dabei, in allen Sets ein Decider und immer am Doppel gescheitert. Mehr als einfach nur Unlucky.

Im Jugendbereich sind für Österreich zwei Oberösterreicher in den Bewerb gestartet: Rene Hwizda, amtierender österreichischer Meister, und Marco Jungwirth, zum Stichtag führender der Jugendrangliste.

Rene ist in der ersten Runde auf einen uns (noch) unbekannten spanischen Jugendspieler gestoßen, der das Wort Nervosität wohl nicht mal buchstabieren kann. Souverän konnte er im ersten Leg hohe Scores und auch einen schnellen Check ins Board schrauben, ohne, dass Rene wirklich ins Spiel gefunden hat. Das zweite Leg hat Rene begonnen und endlich auch ins Spiel gefunden. Mehrere Tripple haben beide Spieler recht schnell in den Finishbereich gebracht und nachdem David Rodriguez bereits einen Checkdart vergeben hatte, konnte Rene nach einem Verflieger in die Doppel5 in der nächsten Aufnahme den dritten Dart in die Doppel 15 setzen. Im dritten Leg, Anwurf Rodriguez, begann die Partie langsam wirklich Fahrt aufzunehmen und mehrere 100+ Würfe konnte der junge Spanier auch mit 21 Darts für sich entscheiden. Nun stand Rene unter Druck, konnte aber souverän auftrumpfen und zeigen, dass er auch zu Recht österreichischer Meister ist. Super runtergescort und mit dem 1. Checkdart auch ausgemacht. Seinen Gegner hat er dabei auf 124 Rest gelassen. Nachdem jeder der Burschen seinen Anwurf durchbringen konnte, ging es nun in de Decider, Anwurf Spanien. David Rodriguez konnte nicht mehr an die vorherigen Legs anschliessen  - Rene allerdings auch nicht. Beide hoch nervös haben sich leidlich heruntergespielt und obwohl sich Rene noch mit 93 in den Finishbereich gebracht hat, konnte David dafür einen schnellen Check zum Gesamtsieg hinnehmen. Damit ist Rene leider mit 2:3 ausgeschieden.

Sein erstes Spiel der heutigen Quali konnte Marco Jungwirth souverän durch Nicht-Antritt des Gegners für sich entscheiden und in die 2. Runde weiterkommen.

Dort wartete dann mit Brandon Nicoll ein bereits aus Malmö bekannter junger Schotte, der keinen Zweifel aufkommen lassen wollte, wer aus dieser Partie weiterkommt. Sauber gescort und schnell gecheckt. Dieses Rezept zum 1:0 wollte er wohl auch für die anderen Legs umsetzen – allerdings hatte Marco da was dagegen. Auch er hat ein Leg gebraucht, um die Tripple für sich zu entdecken und führte bis auf die Doppel. Die jedoch haben sich etwas geziert bis er den letzten Dart endlich in die erlösende Doppel 5 setzen konnte. Auch im folgenden Leg gab es wieder mehrere 100+-Würfe auf beiden Seiten zu sehen und mit dem eigenen Anwurf konnte der Highlander trotz 6 Checkdarts von Marco das Leg für sich entscheiden. Anwurf Marco im 4. Leg und wieder ging es im Sauseschritt und mit hohen Scores auf die Doppel zu. Brandon hatte auch bereits 2 Matchdarts auf Doppel14, die er aber nicht nutzen konnte. Marco ließ sich daraufhin nicht zweimal bitten und sicherte sich das Leg mit der Doppel 16. Auch Marco musste also in den Decider, den sich Brandon wohl nicht gewünscht hatte, denn auf einmal konnte er kaum nennenswert scoren – Marco dagegen sehr wohl – sehr zur Freude der Fans und des Teammanagers Dietmar Schuhmann. Während Marco schon auf 32 Rest stand, konnte sich Brandon in einem letzten Aufbäumen noch mit 140 auf 36 Rest stellen, was ihm aber nichts mehr nutzte, da Marco eiskalt den nächsten Matchdart zielsicher ins Doppel schrauben konnte. Ein tolles erstes Spiel, mit dem er in Runde 3 weiterkommen konnte.

Hier durfte er wieder auf Schottland treffen. Diesmal in Gestalt von Chloe O’Brien – eine junge Dame, die bereits zwei Burschen eliminieren konnte und damit bereits bewiesen hat, dass gerade im Jugendbereich die Mädels durchaus mithalten können mit den Burschen. In diesem Spiel jedoch konnte sie gerade am Anfang nicht ihre volle Stärke abrufen – im Gegensatz zu Marco, der wohl nichts mehr fürchtete, als gegen das Mädel zu verlieren. Dementsprechend motiviert konnte er souverän scoren und mit dem 2. Dart auch schnell auschecken. Gleiches Spiel im 2. Leg: 2:0. Im dritten Leg hat sich die junge Schottin dann doch dran erinnert, dass sie gut Darts spielen kann und brachte Marco mit gleich 3 100+ Würfen ziemlich in Bedrängnis. Allerdings so gut sie die Tripple traf, so schlecht lief es für sie bei den Doppeln und Marco konnte sich bis auf 57 runterspielen. Eine souveräne Tripple 17 ließ 6 Rest, die er dann so ausmachen konnte, als ob er nie was anderes getan hätte: 3:0 und weiter in Runde 4 – immerhin die besten 16 Spieler des Turniers.

In Runde 4 stand der erste große Name im Jugenddart auf der To-Do-List: Keane Barry aus Irland, 2. Platz bei der Winmau am Dienstag und absoluter Favorit. Als genau dieser ist Keane auch in die Partie gestartet. Marco war sichtlich beeindruckt von der Spielklasse und obwohl er im Juli in Schweden sogar sein Leg im Teambewerb gegen Keane gewinnen konnte, ging diesmal nichts zamm. Die 5 war sein liebster Freund und ist öfter gefallen als jede andere Zahl – leider. Keane dagegen hat nichts anbrennen lassen und ist seiner Favoritenrolle mehr als gerecht geworden: Hohe Scores und schnelle Checks haben Marco keinen einzigen Checkdart gelassen. Im dritten und letzten Leg konnte Kean sogar noch ein Ausrufezeichen mit einem 120er-Finish setzen. 0:3 und damit war das Abenteuer für Marco auch vorbei.

Andere große Namen hatten bereits das Feld räumen und schon viel früher ausscheiden müssen: Wessel Nijman, Marvin van Velzen, Nico Blum, Keelan Kay, Jarred Cole, Jack Vincent, Nathan Girvin oder Levy Frauenfelder um nur einige zu nennen. Von daher ist das Ergebnis durchaus als Erfolg zu sehen und versöhnt uns aus österreichischer Sicht wieder ein bisschen mit dem Ausflug nach Bridlington. Nach dem obligatorischen Schreiben der nächsten Partie haben wir uns noch die restlichen Spiele angesehen und gratulieren den beiden Finalisten, die dann im Jänner auf der Lakeside WM das Finale gegeneinander spielen werden, ganz ganz herzlich:  Justin van Tergouw aus Holland und Keane Barry aus Irland.

Als Abschluss des Tages sind wir noch eine Runde bowlen gegangen und haben uns Abends ein gemeinsames Abendessen zur Endbesprechung im Steakhouse gegönnt. Danach heisst es noch Koffer packen, schlafen und morgen geht’s dann auch schon wieder zurück. Bericht dazu folgt anschließend.

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